Alles neu macht der Mai! - oder: Der Kirchenraum im Wandel der Zeit (1)

Heilandskirche_Kirchenraum
Bildrechte Heilandskirche Unterhaching

Wer in letzter Zeit in der Kirche war, hat es sicherlich schon bemerkt: Unser Kirchenraum hat sich ein wenig verändert.

Weitergeführtes (vorrübergehendes) "Bilder-Fasten" als Reaktion auf die Corona-Pandemie

Der Gottesdienst-Ausschuss des Kirchenvorstands hat sich im Mai eingehend mit dem Thema Kirchenraum beschäftigt. Der Kirchenraum ist ja ein Ort, der lebt und sich im Verlauf des Kirchenjahres immer wieder wandelt - und damit auch theologische Sachverhalte symbolisch und sinnlich wahrnehmbar zum Ausdruck bringt. Und so ging es diesmal unter anderem um die Frage nach der aktuellen Gestaltung des Kirchenraums in Reaktion auf die Corona-Pandemie und all ihre Auswirkungen: Zur Fastenzeit hatten wir ja ein "Bilder-Fasten" eingeläutet: eine karge Raumgestaltung - der Christus sollte im Mittelpunkt stehen. Dabei wurden unter anderem die großen Dürer-Bilder ("Vier Apostel") abgehängt, die normalerweise das Kreuz flankieren. Eigentlich sollte dieses "Bilder-Fasten nur bis Ostern dauern. Doch dann kam Covid-19. Und im Gottesdienst-Ausschuss wuchs der Gedanke, dass wir auch in der Kirchenraumgestaltung auf diese für uns alle schwierige Situation reagieren sollten. Also wurde entschieden, noch einige Zeit auf die Dürer-Bilder zu verzichten, um somit auch weiterhin den Gekreuzigten in den Mittelpunkt zu rücken - zumindest bis wir in Sachen Corona-Pandemie "aus dem Gröbsten raus sind". Es handelt sich an dieser Stelle also nicht um eine dauerhafte Veränderung, sondern lediglich um eine vorrübergehende Raumgestaltung aus theologischen Gründen.

Aber es gab auch einige "tiefergehende" Diskussionspunkte, die eine dauerhafte Veränderung des Kirchenraums betreffen.
So beschäftigte den Gottesdienst-Ausschuss zum Beispiel das Lichtproblem der Heilandskirche:

Das Lichtproblem der Heilandskirche

Heilandskirche: Apsis mit Lichtproblem
Bildrechte Heilandskirche Unterhaching

Die Kirche sieht ohne künstliche Beleuchtung oft sehr finster aus, insbesondere in der Apsis, wo der Christus hängt. Das ist natürlich nicht besonders energiesparsam. Denn wenn wir auch unserem Konzept einer "offenen Kirche" (das ja erst mit der diesjährigen Passionszeit wieder eingeführt wurde) auch in Zukunft treu bleiben wollen, dann muss eine bessere Beleuchtung her. Denn unsere Kirche soll ja auch weiterhin ein Ort bleiben, an dem man sich "wohlfühlt", wenn man vorbeikommt und sich für ein paar Minuten zur persönlichen Andacht hinsetzt. Dafür braucht es jedoch ein wärmeres Licht und es sollte mindestens die Apsis dauerhaft ausgeleuchtet werden ... Das Lichtproblem (und noch einige Dinge mehr) werden uns in nächster Zeit also weiter intensiv beschäftigen, damit wir in absehbarer Zeit gute Lösungen finden.

Bei zwei Themen sind wir schon einen Schritt weiter:

Unsere neue "Taufkapelle"

Heilandskirche: "Taufkapelle"
Bildrechte Heilandskirche Unterhaching

Erstens ist es gelungen, endlich einen festen Ort zu finden, wo in Zukunft getauft wird - und wo vor allem der Taufstein einen festen Ort hat (nachdem er lange Jahre durch den Kirchenraum gewandert war): vorne rechts am Fenster unter der Kanzel. Dort hat nun natürlich auch die Osterkerze ihren neuen festen Orte gefunden, denn sie ist ja an den Ort der Taufe gebunden.

 

 

Unsere zukünftige "Andachtskapelle"

Heilandskirche: Ort für zukünftige "Andachtskapelle"
Bildrechte Heilandskirche Unterhaching

Der Wunsch nach einem "geschützten Ort" für die persönliche Andacht in der Heilandskirche ist schon einige Jahre alt - und wurde zum ersten Mal von unserer seligen Kirchenmusikerin Frau Klose aufgebracht. Es soll ein Ort sein, der einen "Erinnerungsraum" eröffnet, um all die Täuflinge, Hochzeitspaare und Verstorbenen des jeweils laufenden Jahres vor Augen zu haben. (Im Moment gedenken wir mit dem "Taufbaum" lediglich der Täuflinge.) Außerdem soll es ein Ort werden, wo man in Zukunft immer geistliche Impulse und Gebete findet (wie in der vergangenen Fasten- und Osterzeit), wo man ein Lichtlein entzünden kann und wom an sich gerne hinsetzt.
Was sich auch schon in der Fasten- und Osterzeit bewährt hat, hat auch den Gottesdienst-Ausschuss letztlich überzeugt: Hinten rechts, direkt neben dem Eingang, unter der Empore beim alten Taufstein (der schon seit Jahren nicht mehr in Nutzung ist) bietet es sich förmlich an, eine solche "Andachtskapelle" einzurichten. Der passende Ort ist also gefunden. Dort hängt jetzt bereits die "Tafel der Gefallen" (rechts im Bild), die freilich zu einem solchen "Gedenkort" für die persönliche Andacht dazugehört. Doch das ist natürlich nur ein erster Schritt zur Gestaltung.
Nun muss ein ästhetisches Gesamtkonzept her. Und so arbeitet der Gottesdienst-Ausschuss nun intensiv zusammen mit dem Bau-Ausschuss, um ein passendes ästhetisches Konzept zu entwickeln.

Es bleibt also spannend bei uns in der Heilandskirche!

 

PS: Übrigens suchen wir noch zuverlässige Personen, die uns auch zukünftig bei unserem Konzept einer "stets offenen Kirche" unterstützen - insbesondere für das abendliche Abschließen. Wer Zeit und Lust hat sich hier einzubringen (je nach den persönlichen Möglichkeiten), der/die melde sich bitte direkt beim Pfarramt: pfarramt.unterhaching@elkb.de. Vielen Dank im Voraus!